Mittwoch, 29. Juni 2011

Haarkunst, Fischköppe und kleine Geister

Am Nachmittag fuhren wir mit Marie in die Fischerdörfer Eyrarbakki und Stokkseyri. 


Erst gingen wir ins Geistermuseum. 

Dort bekommt man einen Ipod und läuft durch eine Art Geiserbahn und hört die schaurig schönen Geschichten über Geister und Vorfälle in der Umgebung, ab und zu springt einen ein kleiner Geist an. War ganz nett gemacht, auch wenn kein Vergleich zum Bunker in Berlin J

Danach fragte Marie, ob wir zum Hafen gehen wollen, aber wirklich Hafen war nicht zu erkennen und wir sahen in beiden Dörfern nicht ein Schiff, mit Ausnahme zweier Dekoboote in einem Vorgarten.
Dann ging es weiter zum Heimatmuseum und als wir durch Eyrarbakki fuhren leuchteten uns viele bunte Ballons (aber jeweils nur eine Farbe pro Haus) entgegen. Im Heimatmuseum mussten wir auch keinen Eintritt fahren und erfuhren, dass es eine Festlichkeit zum Heiligen Johann gab. Wohl ein Fest in ganz Island, was aber besonders gerne in dem Dorf gefeiert wird. Was die Ballons bedeuten, konnte uns aber nicht erklärt werden. „Das gehört eben dazu!“

Das Heimatmuseum, in dem die Einrichtung eines Wohnhauses von dänischen Kaufleuten steht, war interessant eingerichtet und richtig gemütlich. Leider standen die Erklärungen meist nur auf Isländisch neben den Objekten.


Einige pferdische Dinge fanden wir auch. Einen toll gearbeiteten Damensattel und einen alten Töltsattel mit Robbenfell.

Am kuriosesten war aber sicherlich die Strickkunst einer Isländerin, die Umhang, Schal, Handschuhe und Mütze aus ihrem eigenen Haar strickte.


Dann ging es an den Hafen und bei genauerem Hinsehen, fanden wir doch Zeugnis für den Fischfang. Aus dem Wasser funkelten uns die Augen von einigen Fischköppen an.












Am Abend haben wir uns von Eva und Peter verabschiedet, die noch sehr viel Trubel mit ihrem Rückflug hatten, weil IcelandAir streikt und gerade ihr Flug gecancelt wurde.
Wie immer ging es etwas später in den Abend rein. Das passte wirklich gut von der Gruppe her.

Dienstag, 28. Juni 2011

„Wald“ und neugierige Fohlen

Wir ritten an diesem Tag wieder in Richtung „Wald“ und machten eine etwas größere Runde und besuchten die neuen Fohlen vom Nachbarn. 
Dieser hat eher eine „Fleischzucht“ aber auch einen sehr interessanten Junghengst, der allerdings gerade in Beritt ist. Die Isis hatten alle sehr nette Farben vom Perlino, über Windfarben bis hin zu Mausfalben.





Auf dem Rückweg gings wieder durch den Fluss.







Nach dem Reiten bin ich noch mal mit der Kamera zu den Fohlen des Hofes. 2 sind es dieses Jahr und das eine war lang erwartet und Eva hat es vor unserem ersten Ausritt mit Ole entdeckt. Die Fohlen kommen ja einfach auf den Koppeln zur Welt, aber ich war doch erstaunt, dass es einer von uns Gästen zuerst entdeckt.
Der Fuchs Elgur ist der ältere die Rappstute hatte bis zu unserer Abfahrt noch keinen Namen.











Geschäfte machte man beim Geschäft

Am Nachmittag fuhren wir mit Ole zum isländischen Pompeji, wie er es nannte. 1104 begrub Vulkanasche beim Ausbruch des Heklas ein Gehöft, welches 1939 ausgegraben wurde und somit Islands erste archeologische Stätte war. Stöng an sich haben wir nicht besichtigt, aber den Nachbau, der auf dem Grundriss beruht. 

Wir bekamen einen kleine Führung und unser Führer war mächtig aufgeregt, weil das scheinbar eine seiner ersten Führungen war. Er guckte immer wieder auf seinen Zettel oder ins Buch, taute aber auf, als er merkte, dass wir das auch eher locker sahen.
In den alten Wikingerhäusern is nicht so ganz klar, was wofür genutzt wurde, deshalb nutzte der Führer relativ oft wahrscheinlich. Es gab es einen Gemeinschaftsraum mit Koch- und Feuerstelle, die wahrscheinlich immer an war. Die Schornsteinöffnung versorgt den Raum mit Licht. Eine kleine Kammer ist entweder für den Anführer zum Schlafen oder zur Holzlagerung.


Die Frauen hielten sich vorwiegend in der Web- und Wollstube auf. 

Dann gab es eine Art Vorratskammer in der in riesigen Fässern die Produkte mit Molke konserviert wurden.

Die Türen zu den Räumen waren sehr klein, weil die Wikinger eben auch sehr klein waren…warum auch sonst die kleinen Pferdchen J


Dann wurden wir in das (wahrscheinliche) Klo des Hauses geführt. Es handelt sich  um einen Raum mit 2 Rillen im Boden, die im Original an einem Berghang endeten., da es so groß ist, nimmt man an, dass alle Männer und alle Frauen immer zusammen gegangen sind und Besuch zu Verhandlungen aufs Klo gebeten wurde. Tino und Peter haben gleich mal Probe gesessen (allerdings nimmt man an, dass es noch Holzbänke gab…).


Es gib in den alten Häusern aus Sicherheitsgründen nur eine Tür, weil man oft Überfallen wurde (Blutrache oder materielle Gründe), deshalb haben die Angreifer oft die Häuser angezündet um die Menschen raus zu treiben.
Insgesamt lebten 25-30 Menschen in so einem Haus.



Die sehr dicke Hauswand...



Nach dem Wikingerhaus ging es zum genauem Kontrast dem modernen Wasserkraftwerk Burfell. Hier gibt es seit diesem Jahr eine neue Ausstellung, die sich scheinbar noch nicht so herumgesprochen hat. Wir waren die einzigen Gäste und die 2 Hostessen stürzten sich quasi auf uns. Wir sollen uns doch Saft, Wasser, Kaffee oder heiße Schokolade nehmen und uns ins Gästebuch eintragen…Vor uns standen für diesen Tag schon 3 Namen und es war immerhin schon fast 18 Uhr. Man konnte sich dann die Turbinenhalle ansehen, was mit der Lautstärke schon beeindruckend war.


Dann sind wir oben in die Ausstellung gegangen. Ole kannte die Ausstellung auch noch nicht und probierte interessiert aus, was im Haushalt wie viel Strom verbraucht. Das ganze war mit den passenden Geräuschen verbunden, besonders garstig war der Wasserkocher.



Die Jungs hatten derweil ihr Spielzeug gefunden: eine Staudammsimulation. Bei dieser wurde Wasser hochgepumpt und an 2 Turbinen musste man mit 3 Staudämmen das Optimum an Stromerzeugung erreichen.


Die Ausstellung war sehr interaktiv und erklärte unter anderem auch die Funktionsweise von verschiedenen alternativen Energien.

Anschließend ging es weiter zum Hjalparfoss. Mittlerweile können wir sagen, schon wieder einem Wasserfall J Aber wirklich beeindruckend wie unterschiedlich diese immer sind. Dort machten wir auch unsere Kaffeepause.





Dann fuhr Ole mit uns zu einem Wald (diesmal aber ein echter, hoher). Isländer brauchen natürlich auch Holz und aus diesem wird unter anderem auch Holz für die Pferdeeinstreu gewonnen. Drinnen gab es dann nen großzügigen Grillplatz, so was würde es sicherlich in Deutschland nicht geben.




Anschließend parkte Ole an einem Felsen, an dem schon ein Hinweisschild hing, man solle auf Kinder aufpassen. Wir wussten erst nicht warum blickten dann aber über den Rand in die Tiefe. Nichts für unsere Höhenängstigen…







Zurück am Hof kamen wir rechtzeitig zum Pferdeeintrieb.