Montag, 25. Juli 2011
Dienstag, 5. Juli 2011
Hier kommt Furt
Am Morgen erwachten wir in unserem Lupinemeer und fuhren dann in Richtung Landmannalaugar, die eine der schönsten Ecken der Insel sein soll.
Schon auf dem Hinweg trafen wir auf sehr vielseitige Natur. Es handelte sich auch um eine F Straße, also nur für 4WD zugelassen und wir wussten, dass wir 2 Furten überwinden müssten, um ans Ziel zu kommen. Tja nach 40km kamen wir dann zur ersten Furt und das Wasser war leider sehr dreckig und wir konnten nicht abschätzen wie tief es war. Wir guckten auf die Strömung und sahen einiges an ruhigem Wasser, was auf eine größere Tiefe hindeutet.
Wir waren mächtig unentschlossen und beschlossen erstmal zu frühstücken und zu warten. Auf einmal erspähte Tino zwei größere Jeeps, die an die Nachbarfurt kamen (die deutlich mehr Strömung hatte und breiter war). Der erste Jeep fuhr ins Wasser und die Scheinwerfer verschwanden unter der Wasseroberfläche. Ok??? Es hätte nur jemand das Fenster aufmachen müssen, um den Wagen volllaufen zu lassen. Diese Jeeps waren deutlich höher als unseres, also wäre das schon mal nicht unsere Furt…
Aus dem ersten Jeep sprang dann ein Mädel raus um die Durchfahrt des zweiten Jeeps zu filmen. Mir hat übrigens schon das zusehen deutlich gelangt…
Der zweite Jeep blieb dann auch schön mitten im Fluss hängen. Ich starb tausend Tode, überlegte schon wie man helfen könne usw. GSD hatten beide Jeeps im Gegensatz zu unserem den Auspuff oben dran. Mit etwas Wippen und hin- und zurückfahren bekam der Fahrer den Wagen wieder frei.
Wir hofften inständig, dass sie auch „unsere“ Furt durchqueren würden, damit wir sie besser einschätzen können und wirklich sie bogen zur zweiten Furt ab und fuhren durch. Ja also am Anfang dachten wir noch, toll das können wir auch, als dann nach einer Sandbank wieder die Scheinwerfer verschwanden war klar, das machen wir nicht.
Also die Holperstraße zurück, aber vorne an der Straße noch mal auf die Straßenkarte schauen und nach ner anderen Furt gucken, wo wir Furttourismus machen können, oder eben doch noch nen Versuch?!
Wir fuhren erstmal noch einmal nach Vik, um uns die Stadt mal im lebendigen wachen Zustand anzugucken. So mit den Klippen und dem rauen Meer immer mit dem schützenden Blick der Kirche auf dem Hügel im Lupinenmeer hat Vik wirklich was.
Auf vielen Wiesen und auch Weiden wachsen übrigens Sumpfdotterblumen, die auch giftig für Pferde sind, diese fressen aber schlau drum rum und so sehen die Weiden noch gelber aus.
Weiter in Richtung Reykjavik fuhren wir an ein paar imposanten Gletscherzungen vorbei und wieder an den Wasserfällen, die wir schon von der Farm aus besichtigt hatten. Eigentlich wollte ich da noch mal zum Fotos knipsen ran fahren, aber es war so was von voll. Da stimmte die Uhrzeit unserer Touren einfach. Am frühen Nachmittag waren Busse voll Menschen da, also habe ich das gelassen.
Ich hatte einen Weg nach Þórsmörk ein nettes Tal etwas im Landesinneren ausgewählt, um noch mal eine Furtendurchquerung zu probieren. Uns kamen auf dem Weg zahlreiche Superjeeps mit Riesenreifen entgegen, die unseren Optimismus leicht bremsten. Als wir dann zwei Bergrettungsjeeps passierten, wobei uns die Beifahrerin auslachte in unserem Jeep, war uns schon alles klar. Und kurz darauf standen wir schon an der Furt.
Man konnte wieder die Tiefe nicht erkennen und dann sahen wir einige bei der Durchfahrt. Es war nicht so tief, wie die anderen Furten, aber irgendwie trotzdem unberechenbar.
Am letzten Tag wollten wir das nicht riskieren. In der Gegend gab es zahlreiche Sandstürme und wieder Schafe. Eine hatte sogar Drillinge.
Wir fuhren dann noch zu einem uralten Gehöft, welches Teil einer Sage ist, aber das ganze war dann irgendwie auf einem Privatgelände und da wollten wir nicht drauflatschen. Dafür haben wir Kuhe mit interessanten Geschirren gesehen. Keine Ahnung, ob das gegen das Saufen der Kälber ist (weil da einige mit dastanden) oder als Fliegenschutz oder gar als BH (alias EH= Euterhalter)?! Ihr dürft gerne Vermutungen oder Wissen äußern!
Wir kamen noch an einer Schafsammelstelle vorbei.
So kommen die Menschen über den Stacheldraht.
Ein kleiner Abstecher ging noch mal zum Urridafoss, dem Wasserfall an der Farm zu dem wir auch geritten sind.
In Reykjavik fing es dann an zu schütten und wir schauten dort noch mal in eine Mall rein. Dort war es super voll und trotz der 12C hatten einige kurze Hosen etc. an. Es ist halt Sommer in Island. Die Leute standen in einer Riesenschlange fürs Kino an. Da hätte ich mich schon lange bedankt…
In der Tiefgarage konnten wir dann gut und vor allem trocken unsere Sachen zusammenpacken. Wir sollten unser Auto um 23 Uhr am Flughafen abgeben, fanden aber auf unserem Weg zur Tankstelle das Office unseres Vermieters etwa 1km vor dem Flughafen und rätselten schon.
Es gab etwas hin und her und schlussendlich rief ich bei der Zentrale an und da sagte mir die Dame ich solle das Auto einfach unabgeschlossen auf den Flughafenparkplatz stellen und den Schlüssel ins Handschuhfach legen (hab ich erst nicht kapiert, weil ich das Wort auf Englisch nicht kannte und suchte schon innerlich den Flughafen nach der glovebox ab ;) ).
Fand ich unheimlich und wir haben alles fotografisch festgehalten.
Den isländischen Flughafen mag ich, da gab´s auch noch was für mich.
Auf dem Rückflug nutzte Tino, wie immer wenn wir Nachts fliegen, das volle Entertainmentprogramm. Ich schlaf immer gerne an Tinos Schulter, wenn er nicht so wackelt, weil er über platte Witze in den Filmen lacht.
Wir sind Montag früh gut angekommen und ich war beim bloggen etwas zurück…
Das Fazit formuliere ich dann noch mal, wenn ich unseren Islandfilm fertig habe :)
Eiszeit im Regen
Hier mal unser „Hotel“ und der Wasserfall an dem wir standen.
Schon am Abend hatten wir uns ein Schwimmbad für den nächsten Morgen rausgesucht.
Vorher fuhren wir noch durch Djupivogur, welche den ältesten Hafen in Ostisland besitzt.
Allerdings machte das Regenwetter den Ort nicht gerade interessanter und so stiegen wir nur kurz am Hafen beim Rentier aus und fuhren dann weiter nach Höfn, wo das ausgesuchte Schwimmbad war.
In Höfn findet einmal im Jahr das Hummerfest statt. Und wir hatten zufälligerweise genau das Wochenende erwischt an dem das „Humarhatid“ stattfindet. Das sahen wir schon an zahlreichen orangenen Ballons und Deko beim Reinfahren in die Stadt.
Trotzdem ging es erst ins Schwimmbad und bei nunmehr 12C hatte ich dann auch mal Lust die 3 Wasserrutschen im freien auszuprobieren.
Anschließend ging es zur Gletscher Shau ;)
Einer Ausstellung über Gletscher, denn schließlich waren wir genau am Vatnajökull, dem größten Gletscher Islands, von dem man leider aber auch von der Dachterrasse aufgrund des Wetters nichts sehen konnte.
Die Ausstellung war ganz gut, aber am meisten freuten wir uns über die Filmausschnitte aus 2 James Bond Filmen, die auf Islands Gletscher und einer Eisbucht gedreht wurden.
Draußen sahen wir dann auch die tapferen Isländer im Regen stehen um trotzdem ihre Festlichkeiten zu feiern.
Weiter gings zu meinem absoluten Wunschziel schon vor der Reise, denn ich hatte schon so viele tolle Fotos gesehen und wollte unbedingt in die Eisbucht Jökulsárlón, aber natürlich nicht bei dem Wetter. Der Regen peitschte über die Bucht und wir hatten mit allen Mitleid, die in die Amphibienfahrzeuge stiegen, um durch die Bucht zu fahren.
Wir blieben vorerst im Auto sitzen und beobachteten ein paar Robben, die bei dem Wetter sehr aktiv waren.
Anschließend kamen unsere neuen Regenhosen endlich zum Einsatz (nachdem wir zig Touris mit klatschnassen Jeans ins Auto haben steigen sehen). Regenjacke bzw. meinen Regenponchos an und raus gings.
Mein Traum war es ja hier Fotos zu machen. Tja also musste die Kamera mit und das mit dem großen Objektiv. Alles ab unter den Poncho und aus den Armlöchern habe ich dann geknipst. Man war das ein Akt, immer wieder den halben Poncho im Bild und auch ein richtiger Bildaufbau war schwierig. Schade. Andererseits leuchtete das Eis durch das Schmuddelwetter drum rum recht schön.
Trotzdem wir überlegten, ob wir am nächsten Tag noch mal hierher zurückfahren sollten, aber der Wetterbericht im Netz sagte keine wirkliche Besserung an.
Trotzdem das Erlebnis bleibt. Diese Bucht beeindruckt durch die leuchtenden Blautöne des Eises, den bizarren Formen und der Aktivität von Robben und dem Eis an sich, was sich ständig durch Treiben verschiebt.
Wir fuhren weiter nach Skaftafell einem beliebten Naturpark. Hier klapperten wir vor allem das Infozentrum ab, konnten uns dann aber nicht entschließen bei dem Regen noch richtig zu wandern.
Dafür meinte es der Wettergott dann nett mit uns und ließ den Regen weg als wir zu zwei Gletscherzungen marschierten.
Bei der Weiterfahrt fanden wir zwei verbogene Brückenpfeiler, die durch das Schmelzwasser eines Gletschers bei einem Vulkanausbruch verbogen wurden. Schon eindrucksvoll.
Anschließend fuhren wir bis Vik weiter und hatten die Hoffnung, dass wir beim Felsentor Dryholaey einen Platz zum Schlafen finden.
Aber schon bei der Fahrt auf die Halbinsel sahen wir die „No Camping“-Schilder. Trotzdem wollten wir noch mal hoch. Oben auf der Klippe gibt es eine Papageientaucherkolonie, aber mittlerweile dämmerte es schon deutlich mehr und die Wolken taten ihr übriges als Lichtschlucker.
Die Wellen am Strand waren noch sehr beeindruckend.
Wir fuhren dann zurück und fanden vor Vik in einem riesigen Lupinefeld an einem kleinen Bach einen netten Rastplatz und machten uns auch gleich ans „Kochen“.
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