Samstag, 2. Juli 2011

41C, faules Viechzeug und motivierte Führerin

Für uns ging es wieder pünktlich um 8 Uhr raus aus dem Auto und ab nach Blönduos, wo wir auf der Karte schon das Objekt unserer Begierde erspäht hatten. Das örtliche Schwimmbad und wie recht typisch in Island: ein Freibad!
Auf dem Weg dorthin fuhren wir zufällig am Hof Öxl vorbei und der Name war mir ein Begriff durch Skjonas Opa. Also eventuell einer der Ursprünge für mein Pferd?!

Man konnte von draußen reingucken und da es erst 8.30Uhr war und noch keiner drin, dachten wir, dass es erst später öffnet, aber nein es war offen und wir die ersten Gäste.
Nach einer ausgiebigen Dusche, die natürlich vorgeschrieben ist, aber nach dem einen Tag ohne eine zusätzliche Wohltat war, ging es in die heißen Becken, die alle geothermisch gewärmt werden. Erst in das 37-39C warme Wasser. Ui war das schön. Der Himmel war noch total zugezogen und man lag im warmen Nass frühmorgens in einem leeren Schwimmbad.
Dann packte Tino die Actionlust und der Bademeister stellte extra die Wasserrutsche für Tino an. Bei 8C war mir der Aufstieg aber doch zu kalt und ich schaute lieber zu, wie Tino und die Welle vor ihm in das Auffangbecken klatschten.
Nach und nach kamen noch ein paar mehr Besucher. Eine Frau mit orangenem 66 North Regenmantel kam mit Kinderwagen ins  Bad gefahren. Dieser war mit einer regendichten Schutzhülle versehen und würde am Beckenrand geparkt, während sie ihre Bahnen schwamm und sich danach auch in aller Ruhe wieder duschte und anzog. Das fand ich krass, aber das Baby hat nicht einmal geschrien (ganz im Gegensatz zu einem Kind im Kinderwagen, welches vor Subway geparkt wurde, was wir heute sahen…).
Dann ging es noch ins 39-41C heiße Becken und das war wirklich heiß! Erinnerte mich stark an den Einstieg in eine zu heiße Badewanne… allerdings ist das tolle danach, dass einem auch bei 8C in der Luft nicht mehr kalt ist und man in Ruhe zu den Duschen gehen kann. Also die 2,50€ Eintritt haben sich mehr als gelohnt!

Wir überlegten dann, was wir als nächstes machen und ich fand unseren nächsten Programmpunkt etwas die Ringstraße zurück (nachdem ich auf einer Postkarte eine interessantes Motiv gesehen hatte…so haben wir die ein oder andere spannende Sehenswürdigkeit gefunden ;) )
Es ging auf die Halbinsel Vatnsnes. Und zu erst zum Vogelfelsen Hvitserkur, den wir dann aufgrund der Wolken etwas anders vorfanden, als auf der Postkarte bei blauem Himmel abgebildet. 







An der Steinküste fanden wir auf der Suche nach einem weiteren Objekt unseres Interesses einigen Meermüll. Neben Muscheln gab es so einiges an Plastikzeugs. An so unberührten Küsten wird einem immer bewusst, was für ein Mülleimer das Meer ist.
Weil wir nicht das gefunden haben, was wir gesucht haben, ging es weiter um die Halbinsel. Beim Hof Illugastadir wurden wir dann fündig. Eine Bucht voll mit Robben J Es ging einen kleinen netten Weg zwischen allerlei Vogelbrütplätzen hinunter (diese waren mit Fähnchen markiert und die Besucher angehalten auf den Wegen zu bleiben) und dann sahen wir die faulen Robben auch schon.
Wir nutzten zuerst ein kleines Beobachtungshaus, natürlich mit Gästebuch (wir haben uns täglich mindestens 1 Mal in irgendeinem Museum eingetragen), indem Ferngläser bereitstanden. 

Die Robben lagen platt auf Steinen und drehten sich hin und wieder mal um. Da die Action zu wünschen übrig ließ und es wieder nicht gerade warm war, ließen wir die Robben, Robben sein.
Die Lehmstraßen hatten Spuren hinterlassen, nach der Halbinsel sah unser Auto aus…

Es ging dann weiter nach Saudarkrokur, wo wir aber nur durchfuhren und noch mal auf der Aussichtsplattform hielten.

Unser Ziel war Holar. Hier ist die bekannte Schule untergebracht, in der man Pferdewissenschaft, Reiterei und alles um die Landwirtschaft studieren kann. Ich wollte gerne in das Museum über Islandpferde, dass neben der Schule steht. Das Museum ist recht neu und wir kamen gegen 17 Uhr recht spät (die Öffnungszeiten sind bei den meisten Museen bis 18 Uhr). Als wir rein kamen, war auch keiner da, wir hörten allerdings Stimmen. Eine gut genährte Isländerin, die mich stark an eine ehemalige Azubine vom Ponyhof erinnerte, empfang uns freundlich. Die Führung hätte schon angefangen, wir sollen einfach mitkommen, woher wir denn seien. Ah Deutschland, sie hätte gerade mit der Dame darüber gesprochen, was für gute Pferde es in Deutschland gibt. „Im Gegensatz zu uns!“ sagte die junge Frau, die offenbar auch Gast war. Woher sie denn sei. Aus Holland. Alles klar! Ähm kein so guter Einstieg, aber ich meinte natürlich, dass es in Deutschland eben insgesamt viel mehr Islandpferde gibt…
Es gab dann eine interessante Führung über die ehemaligen Pferdehaltung (inkl. dem Islandpferd als Arbeitstier, alte Ausrüstung, alte Ställe) bis hin zu dem Urzüchter der Rasse des Islandpferdes. Es gab auch die eindeutige Meinung, dass die Islandkandare Pferden weh tue und man sie auf Island eigentlich nur noch auf Wettbewerben sieht.
Unsere Führerin war sehr bemüht alle Fragen zu beantworten und es gab noch einen sehr interessanten Film über die alte Arbeitsweise mit den Pferden, der Ende der 60er extra gedreht wurde, damit man mit der Industrialisierung alte Techniken nicht vergisst.
Um 19 Uhr gingen wir dann gut informiert aus dem Museum raus. Ich glaub nicht, dass man in Deutschland eine Führung mit einer Stunde Überzug bekommen hätte.

Anschließend ging es weiter nach Vindheimamelar, wo dieses Jahr das Landsmot (großes Islandpferdeturnier) stattfindet. Das Wetter war an dem Tag nicht so gut, Tino hatte eh kein Interesse hin zu gehen und ich fand 42€ Eintritt auch deutlich zu viel. Aber mal vorbeischauen wollte ich schon. Wir sind dann bis ran gefahren und es kamen auch gleich die Ordner zum Abkassieren. Also es war wirklich voll und ein riesiger Wall trennte die Zeltstadt vom Rest. Wir sahen nur die Zelte und Pferde daneben, also weiter.

Wir fanden dann wieder einen netten Rastplatz mit Wäldchen und Toilette und „kochten“ wieder. 




Da aber Camping nicht erlaubt war, fuhren wir weiter Richtung Akureyri, der zweigrößten Stadt Islands. 

Hier wollte ich eigentlich gerne ins Nonnihaus, aber natürlich nicht um 22 Uhr…
Wir schauten, ob wir noch ein Plätzchen zum Schlafen finden. 



Mir gefiel auch die Atmosphäre der Stadt und als wir auf der Suche noch einen Berg über die Stadt mit dem Auto erkletterten, kam die Sonne noch mal spektakulär raus.




Trotzdem fanden wir erst an einem See nach der Stadt einen Rasthof für uns.

1 Kommentar:

  1. Tolle Berichte und Bilder der letzten Tage und vor allem auch ein paar mir noch unbekannte Ecken dabei... mal schauen, was sich dann in meinem Urlaub ergibt ;)
    Die Hvítserkur hatten sich bei meinem Besuch leider komplett hinter Wolkenschleiern versteckt und wir standen an den Klippen und haben gerätselt, welcher Schatten denn nun der Felsen sein könnte...
    In Akureyri fand ich vor allem immer das "Blaue Café" toll - hab mir nur grad den Namen nicht gemerkt...
    Und warum wollt ihr stilles Trinkwasser kaufen? Das isl. Leitungswasser ist doch traumhaft und unterwegs einfach Wasser aus einem Bach nehmen...
    Liebe Grüße und noch viel Spaß euch :)

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